Sport als starken Partner sehen

Ich war doch selbst nur ein Judoknirps.

Judo-Olympiasieger Ole Bischof

Der Sport war für mich ein wichtiger Anker in meiner Entwicklung. Ich habe Rechnen, Lesen und Schreiben im Klassenraum gelernt, aber Kommunikation, Teamfähigkeit und Ehrgeiz in der Halle. Der Sport vermittelt so viele Dinge, die in der heutigen Zeit von dringendster Wichtigkeit sind, dass sie niemals alle aufgezählt werden könnten. Umso wichtiger ist es mir, dass wir in diesem gesellschaftlich wichtigen Bereich nicht sparen.


Nicht nur, dass Sport jungen Menschen viele Dinge mit auf den Lebensweg geben kann, Sport hilft auch, lange körperlich und geistig jung zu bleiben. Der Wettkampf, die körperliche Betätigung und auch das Gefühl, mal zu gewinnen und mal zu verlieren hilft uns als Menschen, Mensch zu sein. Aktuell gibt es noch immer einen großen Sanierungsstau in unseren Sportstätten, den es aufzulösen gilt. Das Programm „Moderne Sportstätte 2022“ ist 300 Millionen Euro schwer und wird aller Wahrscheinlichkeit nach nicht ausreichen, alle gefährdeten Schwimmhallen zu sanieren oder allen Schulen moderne Turnhallen oder Leichtathletikplätze zu garantieren – und vom Vereinssport haben wir noch gar nicht angefangen. Es sollte eine Selbstverständlichkeit sein, hier nachzubessern.


Sport ist auch immer eine Klammer, um Menschen zusammenzubringen – durch die vielen unterschiedlichen Wege, die es im Ehrenamt gibt, aber auch durch das ganz einfache und notwendige persönliche Gespräch. Das müssen wir weiter ausbauen und verstärken! Ich möchte alle Akteure im Ehrenamt, egal ob in der Jugendfeuerwehr, im Sportverein, bei den Pfadfindern oder in der Kirche, miteinander vernetzen und gesammelt durch eine NRW-Stiftung für Engagement und Ehrenamt unterstützen, die der bundesweiten Stiftung DSEE untergliedert wird.


Zuletzt muss der Sport auch befähigt werden, die Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen zeitgemäß zu erreichen. Gerade die Entwicklung des offenen Ganztags im Schulbereich bedroht durchaus die großartige Vereinskultur in unserem Land. Unsere Sportvereine haben tolle Expertise und eine ganz andere Ansprache an Kinder und Jugendliche. Es soll möglich sein, dass sie sich jungen Menschen über das Thema E-Sport nähern, ohne die Gemeinnützigkeit zu riskieren. Gemeinsam mit der Sportjugend, den Sportvereinen und den Fachverbänden soll E-Sport zu einem echten Sport mit Anbindung an analoge Sportarten entwickelt werden. Zeitgleich öffnen sich tolle Möglichkeiten, um z.B. über diesen Weg junge Menschen über Gefahren im digitalen Leben aufzuklären. Vereine sollen in Schulen im normalen Unterricht Lehrerinnen und Lehrer mit dieser Expertise unterstützen können.


Meine Forderungen:

Weitere Strukturförderprogramme für gute Schwimmhallen, Turnhallen, Eissporthallen und Sportplätze.

Ein Ehrenamtsticket für alle ehrenamtlich Aktiven im Sport und außerhalb, so wie es die Sportjugend und der Landesjugendring fordern.

E-Sport muss gemeinnützig werden, um junge Menschen in ihrer Lebenswelt abholen zu können und Anknüpfpunkte an den Sport zu bekommen.

Den Landesjugendring und alle weiteren Akteure im Ehrenamt mit einer landesweiten Ehrenamtsstiftung unterstützen.

Die Zusammenarbeit von Sport und Schulen verbessern, damit jedes Kind Schwimmen lernt, eine Rolle vorwärts kann und insgesamt motorisch gut ausgebildet ist.