Jugend mitnehmen und fördern

Die Jugend soll ihre eigenen Wege gehen, aber ein paar Wegweiser können nicht schaden.

Pearl S. Buck

Kinder und Jugendliche werden von der Politik zumeist nur als Schüler*innen gesehen. Auch wenn Schule natürlich einen wichtigen Teil ihres Lebens ausmacht, müssen wir auf ihre Bedürfnisse außerhalb des Unterrichts hören und ihnen auch in ihrer Freizeit die nötige Unterstützung geben, damit sie nachhaltig demokratisch handelnde Erwachsene werden. Dafür müssen wir aktiv auf sie zugehen und sie ermutigen Verantwortung zu übernehmen für die Welt, in der sie leben werden.


Ein solches aktives Handeln seitens der Politik für mehr Jugendpartizipation und Mitbestimmungsrecht ist, das Wahlalter auf 16 Jahre zu senken. Nur so können wir in meiner Vorstellung die Themen und Interessen von jüngeren Menschen aufnehmen und ihnen eine klare Botschaft schicken: Ihr bestimmt die Zukunft unseres Landes!

Dabei dürfen wir allerdings nicht stehen bleiben, Jugendliche zu beteiligen hört nicht beim aktiven Wahlrecht auf. Ich möchte erreichen, dass Jugendliche mehr zu sagen haben und in die Politik eingebunden werden. In Ausschusssitzungen und anderen Gremien sollen Jugendliche die Möglichkeit bekommen ihre Forderungen und Ängste selbst vorzutragen, weil wer kennt sie besser als sie selbst?


Auch die Allerkleinsten in unserer Gesellschaft haben das Recht, dass ihre Belange gehört werden, auch wenn sie diese noch nicht ausdrücken können. Kitas bilden für Kinder zumeist die erste Erfahrung, sich in eine Gruppe einzufügen, Gruppendynamiken zu erleben und mit Gleichaltrigen zu spielen. Dabei ist es für Kinder eine Bereicherung, wenn sie auf verschiedenste kulturelle und gesellschaftliche Hintergründe treffen und so schon im jungen Alter erkennen, wie bunt unsere Gesellschaft ist! Der Bildungsauftrag in Kitas gibt dabei die Möglichkeit insbesondere die motorischen und sprachlichen Fähigkeiten von Kindern zu fördern, welche gerade seit der Pandemie stärker hinten anstehen mussten. Seit den Corona-Restriktionen konnten Kinder weniger zur Kita oder gar auf Spielplätzen spielen. Das hat nicht nur einen nun vermehrt auftretenden Rückschritt in das klassische Familienbild zur Folge, in dem die Frau für Haushalt und Kinder verantwortlich ist – auch die Möglichkeit spezielle Bedarfe einzelner Kinder zu erkennen und danach zu handeln, ist vermehrt eingeschränkt. Deswegen möchte ich mich für eine Kitapflicht für Kinder ab 3 Jahren aussprechen. Nur so können Erzieher*innen benötigte Förderung im Blick haben und Probleme frühzeitig professionell erkennen und gemeinsam mit den Eltern entgegenwirken.


Dennoch ist mir bewusst, dass eine Kitapflicht auch Problematiken in unserer jetzigen Betreuungslandschaft deutlich macht, der ich gerne entgegenwirken würde. Baumaßnahmen für Kitas in vielen Kommunen in NRW – besonders auch in Herne – haben große Verzögerungen, sodass nicht genügend Kitaplätze zur Verfügung stehen. Weder im U3- noch im Ü3-Bereich gibt es genügend Plätze, um die Bedarfe zu decken. Dabei muss häufig eine Kita durch einen Container erweitert werden, was kein kindgerechtes Spielen und Lernen ermöglicht. Ich möchte, dass wir zukünftig mehr Kitaplätze planen, als eigentlich benötigt werden, damit vereinzelte Verzögerungen oder höhere Geburtenraten problemlos ausgeglichen werden können. Dabei müssen wir insbesondere nachhaltige und kreative Konzepte wie zum Beispiel Waldkindergärten oder Generationentreffpunkte fördern, um eine GRÜNE Kitaplanung zu realisieren.


Momentan werden, um die benötigten Kitaplätze zu erreichen, neben den städtischen und nicht-städtischen Kitas – insbesondere im U3-Bereich – vermehrt auf die Arbeit von Tageseltern zurückgegriffen. Auch sie haben, genau wie Kitas, einen Bildungsauftrag und unterstützen so die Kommunen dabei, den Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz zu erfüllen. Trotzdem werden ihre Interessen in der Politik häufig übersehen. Ich möchte, dass wir die Arbeit von Erzieher*innen in Kitas und Tageseltern gleichrangig anerkennen und ihnen die Unterstützung zusagen, die sie sich erhoffen.


Meine Forderungen:

Das Wahlalter auf 16 Jahre zu senken, um die Stimme der Jugend endlich zu hören.

Jugendliche aktiv in Politikprozesse einbinden, ihnen somit Demokratie näherbringen und ihr Interesse zu fördern.

Eine Kitapflicht für Kinder ab 3 Jahren einführen, um die Kindesentwicklung professionell im Blick zu haben und Familien zu unterstützen.­

Ein weitreichendes, nachhaltiges Bauprogramm für mehr Kitas in Herne und NRW zu initiieren, um so jedem Kind einen Kitaplatz zusichern zu können und den Eltern die Kitasuche zu erleichtern.

Tageseltern und Erzieher*innen unterstützen und somit ihnen die Anerkennung zuzugestehen, die sie verdienen.